Neubaugebiet - Lärmschutz - Klimaschutz

In Bempflingen ist (Stand 2021) ein Neubaugebiet in der Planung ("Obere Au", siehe hier). In diesem Zusammenhang stellt sich u.a. die Frage nach Lärmschutz entlang der Kreisstrasse zwischen Bempflingen und Riederich. Lärm ist ein Gesundheitsrisiko und eine Minderung der Bürgerbelastung ist hier geboten. Lösungen, die hier geschaffen werden, nutzen auch vielen weiteren Generationen und sollten dementsprechend ausgelegt und längerfristige Amortisationsdauern toleriert werden.

Es bietet sich an weitere, generationsübergreifende Aspekte bei derartigen Projekten zu berücksichtigen (z.B. Klimaschutz) und damit den Nutzen eines Gesamtkonzeptes weiter zu erhöhen. 

Bzgl. Lärmschutz gibt es bereits einige Beispiele, bei denen die Funktion Lärmschutz mit regenerativer Energie kombiniert wird. So gibt es zum Beispiel bei Neuötting eine fast senkrechte Lärmschutzwand, die Photovoltaikelemente enthält. Natürlich steigen damit die Kosten, andererseits muss man diesen Aufwand auch anders einschätzen, da ja neben einer Lösung zur Lärmreduktion auch ein ökologisch sehr sinnvolles Projekt (regenerative Energie) ermöglicht wird. Getrennte Projekte wären z.B. deutlich teurer und hätten mehr Fläche verbraucht.

Ein weiteres Beispiel ist die A3 bei Aschaffenburg: Hier wurde eine längere Strecke komplett mit Photovoltaik überbaut (seit ca. 10 Jahren in Betrieb) und wird seither privatwirtschaftlich betrieben. 

Auch wirtschaftliche Aspekte solcher Anlagen (Bau/Unterhaltung) sind nicht zu vernachlässigen. Es werden Arbeitsplätze gesichert/geschaffen und die Gemeinde kann evtl. durch den Betrieb der Anlage (je nach Betreibermodell) Einnahmen generieren, die für weitere, z.B. ökologische Projekte Verwendung finden können.

Die Finanzierung solcher Projekte ist bei Bedarf auch privatwirtschaftlich möglich und so bleibt für die Gemeinde "lediglich" die Initiierung eines solchen Projektes. Hierzu ist natürlich der Gemeinderat selbst gefragt.  Wenn man diese erste "Hürde" genommen hat stehen natürlich direkt anspruchsvolle Genehmigungsprozesse und dgl. mehr an...

Für Bempflingen könnte ein solches Kombinationsprojekt langfristig auch unterstützen um eine dezentrale Energieversorgung zu erreichen. So könnte man bei einem Neubaugebiet z.B. darüber nachdenken in eine dezentrale Energieversorgung "einzusteigen" (Inselnetz mit nur noch einem Netzanbindungspunkt (für den Notfall)). So könnten größere Energiespeicher entstehen, in die der Strom der PV Anlage auf der Lärmschutzkonstruktion gespeichert werden könnte (evtl. auch der aus privaten Haushalten). Eine solche zentrale Speicherung wäre sicherer, günstiger und würde vermutlich auch weniger Platz einnehmen. Durch ein Inselnetz könnten anteilig Netzentgeltkosten (derzeit für Bempflingen etwa 300.000.-/Jahr) Jahr für Jahr eingespart werden. Evtl. hätte der Energieversorger selbst auch Interesse an einer solchen Lösung (z.B. für die Pufferung von Stromüberhang etc.). All dies sind natürlich aktuell nur Ideen. Aber allemal wert sie sehr konkret zu diskutieren. Die AGK hofft hier auf eine zukunftsorientierte Gemeindepolitik, die sehr aktiv und weitsichtig gestalten will. Evtl. sind solche Lösungen nicht die "billigsten", aber es besteht hier vermutlich eine gewisse Bereitschaft in der Bürgerschaft solche Bestrebungen mitzutragen.