Wahl eines neuen Heizungssystems

Die Auswahl an Heizungssystem ist groß. Bei der Auswahl sollten Eigentümer*innen auch die Gegebenheiten des Hauses berücksichtigen – etwa Dämmung und verfügbare Dachfläche. Daneben spielen noch weitere Faktoren eine entscheidende Rolle: 

•    Kosten der Heizung: Neben den Anschaffungskosten kommt es auf die jährlichen Kosten für Brennstoffe und Wartung an.

•    Staatliche Förderung: Für Heizungen mit erneuerbaren Energien gibt es Zuschüsse von bis zu 50 %. 

•    CO2-Bilanz: Einige Heizungsarten sind nahezu klimaneutral und dadurch zukunftssicher – wichtig im Zusammenhang mit dem steigenden CO2-Preis.

•    Zustand des Gebäudes: Von der Dämmung hängt der Wärmebedarf ab. Viele Heizungen mit erneuerbaren Energien brauchen großflächige Heizkörper.

•    Platzbedarf & Emissionen: Pelletheizungen benötigen einen Lagerraum für Brennstoff und für Solarwärme-Kollektoren muss genug Platz auf dem Dach sein. Luftwärmepumpen verursachen Lärmemissionen – im Gegensatz zu Erdwärmepumpen.

•    Gesetzliche Anforderungen: 

-->   Für den Neubau fordert das Gebäudeenergiegesetz eine Heizung mit einem Mindestanteil erneuerbarer Energien.

-->  In Baden-Württemberg muss auch beim Heizungstausch das EWärmeG (Erneuerbare Wärme Gesetz) beachtet werden: Sobald sich Hauseigentümer in Baden-Württemberg eine neue Heizung zulegen, müssen sie nach dem Tausch 15 % des Wärmebedarfs durch erneuerbare Energien decken. Die Erfüllungsoptionen sind vielfältig: So können Sonnenenergie, Umweltwärme oder Bioenergie genutzt oder Dach-, Fassaden oder Kellerdeckendämmung angerechnet werden. 

Quelle: Zukunft Altbau
Quelle:co2online, heizung.de

Die Tabelle zeigt ungefähre Kosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 110 m². Die Investitionskosten beziehen sich nur auf das Heizsystem, es können weitere Kosten z.B. für die Brennstofflagerung, den Einbau und Anschluss oder diverse Sanierungsarbeiten anfallen. 

Bei Wärmepumpensystemen ist auch auf PVT Anlagen zu verweisen, die speziell im Altbau/Bestand und speziellen Heizkörpern interessant sein könnten (siehe hier).

*Die Heizkosten bei den Energieträgern Erdgas und Heizöl steigen in den nächsten Jahren aufgrund des CO2-Preises deutlich an. Bis zum Jahr 2026 steigt der Preis pro Tonne CO2 auf 55 €. Bei 1.500 Litern Heizöl bzw. 1.500 m³ Erdgas entspricht dies jährlichen Mehrkosten von über 300 € (im Jahr 2026). Da der CO2-Preis auch nach 2026 tendenziell eher steigen wird, ist es sinnvoll, schon jetzt in eine klimafreundliche Heizung zu investieren. Den geringsten CO2-Ausstoß haben Solarthermie-Anlagen, Wärmepumpen und Pelletheizungen. Für ebendiese Heizungen mit erneuerbaren Energien gibt es bis zu 50 % Förderung – ein Austausch lohnt sich also doppelt: Für die Umwelt und Ihren Geldbeutel.


Quelle: Zukunft Altbau